Soziale Empathie für Führungspersonen und Workshop- Moderator:innen

Teams bestehen in der Regel aus heterogenen Gruppen, mit Menschen aus unterschiedlichen Herkünften, Kontexten, Bildungshintergründen, Geschlechtern und Erfahrungen. Viele Studien zeigen. dass vor allem diverse Teams effektiver zusammenarbeiten und bessere Ergebnisse erzielen, da sie sich gegenseitig stark befruchten. 

 

Als Führungsperson macht es diese Diversität nicht leicht. Diese unterschiedlichen Bedürfnisse zu erkennen und auf sie einzugehen, ist eine große Herausforderung. 

 

Gleiches gilt für Menschen, die Workshops oder Seminare mit heterogenen Gruppen leiten. Auch hier kommen in der Regel Menschen aus völlig unterschiedlichen Kontexten zusammen, im offenen Seminarbereich nochmal diverser als in unternehmensinternen Schulungen. Dennoch ist die Anforderung an die Kompetenzen von Moderator:innen und Trainer:innen auch hier enorm. 

 

Was dir dabei hilft: soziale Empathie. 

 

Heute wissen wir, dass Empathie mehr ist als sich in andere hinwegsetzen zu können. 

Moderne Forschungen teilen Empathie in drei Bereiche ein: 

  • kognitive Empathie
  • emotionale Empathie 
  • soziale Empathie

Wir wissen heute, dass wir in dem einen oder anderen Bereich stärker oder schwächer ausgeprägt sein können. Wir sind also nicht entweder emphatisch oder nicht, sondern sind entweder kognitiv oder emotional oder sozial emphatisch oder besser gesagt, auf einer Skala von ... besonders emphatisch oder weniger emphatisch. Wer ich kennt, oder meine Beiträge schon länger verfolgt, weiß, dass ich Menschen nicht in Schubladen stecken möchte. (Interessiert an einem Beitrag dazu? -> Link)

Was bedeutet nun aber soziale Empathie?

 

Dazu möchte ich kurz die Einordnung aller drei Bereiche vornehmen.

 

Zur kognitiven Empathie zählt man die Fähigkeit, Gedanken, Absichten und Motive anderer Menschen zu verstehen. Dies hilft dabei, auf künftige Verhalten dieser Menschen schließen zu können, da auch Körpersprache und andere nonverbalen Signale dazu entschlüsselt werden können. 

 

Die emotionale Empathie ist die Fähigkeit, andere Emotionen zu spüren und nachzuempfinden. Häufig ist das Mitgefühl hier besonders stark ausgeprägt. 

 

Die soziale Empathie ist die Fähigkeit, dich spontan und intuitiv „richtig“ auf Menschen mit äußerst unterschiedlichen charakterlichen Eigenschaften aus verschiedenen sozialen Schichten, Funktionen, Altersgruppen oder Kulturen einstellen zu können. 

 

Wenn also deine soziale Empathie stark ausgeprägt ist, dann kannst du gut mit Gruppen arbeiten und dich auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Teammitglieder:innen einlassen.

  

Bestimmt fragst du dich jetzt zwei Dinge: 

 

Woher weiß ich, ob ich soziale Empathie habe? Kann ich das testen?

und

Kann ich das lernen?

 

Ich habe dazu mal ChatGPT befragt und folgende Antwort erhalten: 

 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Empathie zu lernen und zu verbessern. Einige Strategien könnten sein:

 

  • Aufmerksames Zuhören: Versuchen Sie, Ihre volle Aufmerksamkeit auf die Person zu richten, mit der Sie sprechen. Konzentrieren Sie sich auf ihre Worte und Körpersprache, um ihre Gefühle und Gedanken besser zu verstehen.
  • Sich in andere hineinversetzen: Stellen Sie sich vor, wie es wäre, in der Lage der anderen Person zu sein. Versuchen Sie, sich in ihre Schuhe zu stellen und ihre Perspektive einzunehmen.
  • Aktives Zuhören: Stellen Sie Fragen und geben Sie Feedback, um sicherzustellen, dass Sie die andere Person richtig verstanden haben. Das zeigt, dass Sie sich wirklich für ihre Sichtweise interessieren.
  • Achtsamkeit: Praktizieren Sie Achtsamkeit und Selbstreflexion, um Ihre eigenen Emotionen und Reaktionen besser zu verstehen und zu kontrollieren. Das kann dazu beitragen, Empathie für andere zu entwickeln.
  • Übung: Üben Sie Ihre Empathiefähigkeiten, indem Sie bewusst darauf achten, wie sich andere fühlen und versuchen, ihre Perspektive einzunehmen. Je öfter Sie das tun, desto besser werden Sie darin.

 

Es ist wichtig zu beachten, dass Empathie eine komplexe Fähigkeit ist und dass es Zeit und Übung braucht, um sie zu entwickeln und zu verbessern. Aber mit der richtigen Einstellung und Strategie kann jeder lernen, empathischer zu sein.

 

Ich finde, das ist keine schlechte Antwort. Wenn auch wenig generisch. 

Aber in der Essenz - ja, man kann es lernen, emphatisch zu sein und es braucht Zeit - finde ich es ganz gut. 

 

Und zu deiner ersten Frage: bin ich emphatisch? kann ich dir folgendes empfehlen:

Frag dein Team.

 

Hast du schon mal etwas von 360Grad Feedback gehört?

Dabei werden im 360Grad Winkel alle Menschengruppen um dich herum befragt,  und du erhältst somit eine gute, valide Fremdeinschätzung von außen. Deine Kolleg:innen auf dem gleichen Hierarchieniveau, deine Mitarbeiter:innen, deine Führungsperson, ggf, auch externe Partner:innen oder Kund:innen. Wenn du hier die richtigen Fragen stellst, dann erhältst du auch gute Antworten dazu.

 

Wie schätzt du dich selbst ein?

Emphatisch? wenn ja, welcher der Empathie- Bereiche ist denn am meisten ausgeprägt?

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