New Work ist kein Selbstzweck, nur weil das jetzt alle machen. Es braucht eine klare Vision und eine Antwort darauf, warum du dein Unternehmen verändern willst.
"Wir müssen das auch machen." ist aus meiner Sicht der falsche Ansatz, um Veränderungen im Unternehmen anzustoßen. Spätestens, wenn es unbequem wird oder viel Geld kostet, werden die Maßnahmen wieder eingestampft.
Wenn du wirklich Veränderungen in deinem Unternehmen voran bringen möchtest, solltest du dir im Klaren sein, wozu das Ganze dient. Und dann solltest du das transparent mit allen besprechen.
Hast du Schwierigkeiten, gute und neue Mitarbeitenden zu finden, weil dein Unternehmen nicht modern und damit nicht attraktiv ist?
Sind deine Mitarbeitenden unzufrieden, oder gibt es zu viele Konflikte?
Fehlen dir mutige Innovationen und gute Ideen, um dein Unternehmen auch nachhaltig am Markt zu halten?
Was ist dein Pain Point?
Wenn du Antworten auf die Frage WARUM gefunden hast, überlege dir deine Vision.
Wie soll es werden? Wie soll deine Zukunft in 5 Jahren aussehen?
(Kleiner Exkurs, wenn du kein Unternehmen führst, aber eine Abteilung leitest, kannst du dir die Fragen natürlich auch für deine Abteilung stellen.)
Aber was bedeutet denn nun moderne Arbeit?
Dazu vielleicht ein Ausflug in die alte Arbeit:
Einer hatte eine Mühle. Alle anderen hatten Hunger. Und eine Familie, die ernährt werden wollte. Also sind alle zu dieser einen Mühle gegangen und haben um Arbeit gebeten. Froh darüber, dass sie ihre Arbeitsleistung gegen Geld tauschen konnten, um damit Nahrung zu kaufen, hinterfragte niemand die Bedingungen.
Lange hat dieses System so funktioniert. Nun hat sich das längst geändert. Wenn die Mühle fortan Bestand haben will (oder die Fabrik), und ihre vielen Auftraggeber bedienen will, braucht sie Arbeitskraft, um möglichst viel Arbeit zu schaffen. Aber es gibt nicht mehr nur eine Mühle, sondern viele Mühlen. Und sogar noch viel mehr als Mühlen. Es gibt Wissensarbeit, körperliche Arbeit, Care Arbeit, Erziehungsarbeit usw. Und immer weniger Menschen auf der Welt. Der demographische Wandel war zwar schon vor 20 Jahren erkennbar, aber so richtig wahrgenommen haben ihn die wenigsten.
Zudem haben nachkommenden Generationen gemerkt, dass ihr Arbeitsleistung mehr wert ist. Und Konsum ist auch nicht mehr das Wichtigste im Leben vieler.
Deswegen haben sich Angebot und Nachfrage geändert.
Aber wir sind ja nicht hier, um nur die Missstände aufzudecken, sondern um Lösungen zu suchen.
Wenn du also die alten Strukturen auflösen willst, um damit attraktiver auf dem Arbeitsmarkt zu sein, dann können die folgenden Lösungen vielleicht eine Hilfe sein. Klar muss nur sein, was sich seit vielen Jahren entwickelt hat, kann nicht in wenigen Wochen geändert werden. Alle Lösungen brauchen Zeit.
Nimm weniger Aufträge an.
Wenn du nicht genug Mitarbeitende hast, die deine Aufträge bearbeiten können, hast du zu viele Aufträge.
Ändere Prozesse.
Wenn Prozesse erfordern, dass sie von Menschen bearbeitet werden müssen, ändere Prozesse.
Investiere in Ausbildung.
Wenn es nicht genug ausgebildete Kräfte gibt, bilde selbst aus. Es muss dabei nicht immer die 3 jährige Berufsausbildung mit IHK Abschluss sein. Auch interne Qualifizierungen, die genau auf dein Unternehmen zugeschnitten sind, können schon Abhilfe schaffen. Zumal du mit diesem Angebot auch Menschen ansprichst, die keine Lust und Zeit auf eine 3 jährige Ausbildung mit einem geringen Ausbildungsgehalt haben. (oder erhöhe das Ausbildungsgehalt stark)
Investiere in Weiterbildung.
Bildung war und ist der Schlüssel. Gebildete Mitarbeiter:innen sind motivierter, produktiver und innovativer. Sie helfen dir, dein Unternehmen marktfähig zu halten.
Schaffe eine Unternehmenskultur, die Freude macht. (und eine Strahlkraft entwickelt)
Wenn Menschen gern bei dir und mit dir arbeiten, sind sie motivierter und produktiver und sie erzählen es auch draußen rum. Das ist alle mal effektiver als jede Stellenanzeige.
Streiche dein Unternehmen nicht in neongelb an, sondern säubere es von innen.
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