Onboarding im Workshop - eine Grundlage für erfolgreiches Lernen

Zunächst erstmal eine Einordnung des Begriffs. Was ist eigentlich Onboarding?

 

Viele kennen den Begriff aus der Personalarbeit - neue Mitarbeiter:innen werden im Unternehmen ongeboarded. Die ersten Monate im neuen Job sind unter dem Begriff Onboarding bekannt. Sie lernen erstmal alle anderen kennen, ihnen werden die wichtigsten Systeme und Prozesse erklärt, man gewährt eine Art Welpenschutz, und lässt sie ganz langsam warm laufen. (zu kaltes Wasser führt beim aktuellen Arbeitsmarkt eher dazu, dass viele der neuen Mitarbeiter:innen direkt in der Probezeit kündigen und den Job wieder wechseln.)

 

Den Begriff des Onboardings kannst du aber auch für deine Trainings oder Workshops nutzen. 

 

Deine Teilnehmenden wollen auch nicht direkt ins kalte Wasser hüpfen, wenn sie zum Kurs kommen. Sie wollen auch langsam warm laufen. Denn das ist eine wichtige Grundlage, um leichter ins Lernen zu kommen. 

Wie aber gestaltest du als Verantwortliche:r nun dieses Onboarding. Ich helfe dir mit diesem Artikel dabei.

 

Gestalte eine Lernreise mit allem, was zu einer Reise gehört.

Beginne mit der Vorfreude.

 

Sobald deine Teilnehmer:innen sich für deinen Kurs entschieden haben (gebucht haben), beginnt der Teil vor der Reise. Sie freuen sich darauf. Nutze diesen Moment für ein paar erste Kontakte. Heiße sie willkommen, zeige ihnen, dass ihre Wahl die richtige war, indem du dich als Trainer:in zum Beispiel vorstellst - ein Video wäre hier großartig - Emotionen sind hier wichtiger als Fakten!

 

Eine nächste Etappe könnte das Kennenlernen der anderen Mitreisenden sein. Du kannst zum Beispiel ein virtuelles Board erstellen (ich nutze meistens Padlet dazu), auf dem sich alle vorstellen und sich vielleicht schon mal mit einem Bild zeigen können. Auch ein kurzer Kennenlern- Call per Video ist denkbar, dafür reichen sicher 30 Minuten. Gestalte dieses Kennenlernen möglichst interaktiv, du könntest a la speeddating ein paar Breakouts einrichten und sie immer wieder den:die Gesprächspartner:in wechseln lassen.    

 

Kurz bevor die Reise nun tatsächlich beginnt, erinnere nochmal daran. Setze eine Art Countdown, das erhöht die Vorfreude. Schicke kurze (Video-) Botschaften, Links zu passenden Artikeln oder Podcasts oder bereite alle mit einer FAQ - Liste vor. Du könntest zum Beispiel erklären, wo man am besten parkt (falls es ein Präsenzkurs ist) oder welcher Browser für den Videocall geeignet ist (besser noch, dass die App geladen werden sollte). 

Alles, was schon vor Start geklärt werden kann, kannst du in das Pre- Onboarding packen. Deine Teilnehmenden kommen mit einem guten Gefühl zu dir. 

 

Übrigens, auch eine vorgezogene Aufgabe ist denkbar. Gemäß der Flipped Classroom Methode kannst du schon darauf setzen, dass alle etwas vorbereitet oder gelesen haben, bevor sie in den Kurs kommen. Dort - synchron - wird dann nur noch diskutiert oder geübt. Das hält die Motivation sehr hoch und das Commitment der Teilnehmer:innen bleibt lang erhalten. 

 

Wenn deine Lernreise startet, geht es um ein gutes und nachhaltiges Aufwärmen. Deine Reisegruppe sollte sich gut kennenlernen, die gruppendynamischen Prozesse müssen von dir gesteuert werden. Starte mit einem Check In, um erstmal alle fokussiert in den Raum zu holen. Du kannst hier reihum fragen, wie jede:r her gekommen ist, oder welche Erfahrungen schon mit dem Thema bestehen - jede Frage ist legitim, Hauptsache, du checkst alle ein. 

 

Gerade die ersten Schritte einer Reise sind wichtig, damit der Rest reibungslos klappt - achte zu Beginn auf die folgenden Dinge: 

 

  • die Geschwindigkeit - nicht zu schnell, nicht zu langsam
  • Partnerschaften / Lernteams verbinden und führen zu erhöhter Motivation
  • geringe Komplexität, sonst steigen manche direkt aus
  • viel Interaktion - damit der Spaß deutlich wird und die Motivation hoch bleibt

Wenn du diese Dinge im Onboarding beachtest, kannst du sicher sein, dass deine Lernreise erfolgreich und nachhaltig sein wird. 

 

Viele Freude beim Ausprobieren! Und lass mich wissen, was gut klappt und was eventuell noch nicht. Ich bin neugierig. 

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