Co- Creation - für mehr Nachhaltigkeit und erhöhten Lerntransfer

Lernen kennen wir alle aus der Schule, Ausbildung oder aus Weiterbildungen, die wir in den vergangenen Berufsjahren durchlaufen haben. Die meisten davon hatten ein Ziel: eine Prüfung, die man irgendwie bestehen musste. 

 

Seit dieser Zeit wissen wir, dass Lernen in dieser Form wenig nachhaltig ist und wir sind längst auf dem Weg, neue Formate zu entwickeln, die mehr Effekt haben. 

 

Ein Schlüssel ist, Lernen aus der Sicht der Lernenden zu betrachten. Nicht die Lehrenden sind die allwissenden, sondern die Lernenden wissen am besten, was sie brauchen und wie. (Obwohl nicht jede:r diese Fragen selbst beantworten kann, denn wir haben nicht gelernt, unsere eigenen Bedürfnisse zu erkennen.) 

 

Co- Creation?

Wenn wir also die Lernenden in den Mittelpunkt stellen, dann steht nicht ein:e Trainer:in frontal vor einer Gruppe und beschallt sie mit ihrem:seinem Wissen, sondern die Teilnehmenden selbst arbeiten an ihrer Entwicklung und ihrem Lernerfolg. Dies kann man gezielt unterstützen (hier wird ein:r Trainer:in als Lernbegleiter:in gebraucht), indem man die richtigen Formate und Methoden wählt. 

 

Kleingruppenarbeit, konkrete Fragestellungen, Aufgaben oder Lernen durch Lehren sind dabei ideal, um die Lernenden miteinander zu verbinden und durch ein Miteinander etwas zu erarbeiten und sich selbst dabei zu entwickeln. 

 

Co-Creation bedeutet also, gemeinsam etwas zu entwickeln. 

 

Nachhaltigkeit & Lerntransfer

Warum erhöht das die Nachhaltigkeit? Und was bedeutet Nachhaltigkeit eigentlich beim Lernen?

 

Erinnerst du dich an tolle Seminare, bei denen du hochmotiviert und gestärkt rausgegangen bist und dann nach einigen Wochen festgestellt hast, dass du doch nichts von dem neu gelernten umsetzen konntest? Das war dann wenig nachhaltig. Es hat einfach nicht lange angehalten, dein neues Wissen. Der Transfer in deine Praxis hat nicht gut funktioniert.

 

Woran liegt das? 

Nun, häufig daran, dass du innerhalb weniger Stunden etwas Neues gelernt hast, was im Seminarraum super klang, aber allein in deiner Arbeitsumgebung nicht umzusetzen war. Du hättest Zeit und ein:r Mentor:in gebrauchen können, um das neue Wissen auszuprobieren und aus ersten Fehlern und Rückschlägen lernen zu können. Außerdem hätte es jemanden gebrauchen können, der dich im Alltag erinnert, das Neue anzuwenden (du weißt doch, wir sind Gewohnheitstiere).

 

Durch Co- Creation entstehen Verbindungen mit Menschen, die ähnlich sind wie wir - Lernende auf dem Weg einer Veränderung und Entwicklung. Diese Menschen können als Begleiter:innen im Alltag helfen, unser neues Wissen umzusetzen und anzuwenden damit ein nachhaltiger Lernerfolg einsetzt. Lernpartner:innen können uns in den Wochen und Monaten nach einem Seminar helfen, Neues nicht in der Schublade verschwinden zu lassen, sondern immer wieder in den Vordergrund zu holen und zu reflektieren.

 

Erfolgreiche Seminare 

Ob ein Seminar erfolgreich ist, entscheidet also nicht der:die Trainer:in, sondern der Lernerfolg der Lernenden nach dem Seminar. 

 

Seminare und Workshops können Spaß machen, können hilfreich sein, können neues Wissen liefern, können wertvoll sein, können dabei unterstützen, neue Menschen und Impulse kennenzulernen - aber ob sie wirklich nachhaltig erfolgreich sind, das können wir erst messen, wenn Zeit vergangen ist. Gelernt ist etwas nämlich erst, wenn es auch angewendet werden kann.

 

Wenn du als Trainer:in nicht auch für die Nachbetreuung und die Begleitung am Arbeitsplatz gebucht bist, wirst du vermutlich wenig erfahren über die Nachhaltigkeit deiner Inhalte und Formate. Ideal ist es also, wenn du spätere Sequenzen einbauen kannst, die dir zeigen, wie weit das Lernen voran geschritten ist, und wo ggf. noch nachjustiert werden kann. Solche Tage sind super wertvoll, wenn sie auch als solche gut kommuniziert werden.

 

Die Teilnehmenden sollten auch wissen, dass solche Sequenzen folgen und konkrete Umsetzungsschritte bis dahin planen. Sie können diese mit ihren Lernpartner:innen vereinbaren, oder sich selbst einen Brief schreiben oder sich bei dir dafür committen. Egal, Hauptsache, sie wissen, was sie sich vorgenommen haben. Dann kannst du bei der Sequenz ein paar Wochen oder Monate später prüfen und messen (!), in wie weit sie erreicht haben, was sie sich vorgenommen haben.

  

 

 

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